Mundtot!? Wie ich lernte meine Stimme zu erheben – eine sterbenskranke junge Frau erzählt


Wie versprochen hier nun mein erster Blogeintrag.

Maria Langstroff verfasste das Buch „Mundtot?!“ um auf die diskriminierende Situation von Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft aufmerksam zu machen. Sie berichtet aus eigener Erfahrung. Beim Lesen bleibt einem schlichtweg die Sprache weg. Langstroff wurde 1986 in Schwalmstadt, Hessen geboren. Erst in ihrer Jugend traten Probleme mit der Wirbelsäule auf, die sich im Laufe der Jahre verschlechterten. Ab dem Jahre 2006 war sie auf den Rollstuhl angewiesen. Ende 2009 verschlechterte sich ihr Zustand zunehmend. Heute lebt sie aufgrund ihrer Krankheit, die sie inzwischen an das Bett fesselt, in einem Pflegeheim. Ihr Buch rüttelt auf. Sie beschreibt wie es zu ihrer Erkrankung kam, mit welchen Schwierigkeiten sie zu kämpfen hatte und wie fremde Menschen in ihrer Umgebung auf sie reagierten. In ihrer Zeit im Rollstuhl wurde sie z. B. von Jugendlichen mit Schneebällen beschmissen und beschimpft, von Verkehrsbetrieben nicht befördert und musste sich weitere Anfeindungen gefallen lassen. Auch im Krankenhaus und Pflegeheim sah sie sich schwierigen Situtationen und Anfeindungen ausgesetzt. In ihrem Buch beschreibt sie diese Situtation ausführlich. Wie sie sich dabei fühlte, was es bei ihr auslöste und wie es ihr die Sprache verschlug. Erst im Laufe der Zeit lernte sie mit den Anfeindungen umzugehen und sich dagegen zu wehren. Dieses Buch zeigt aber auch den Weg einer starken jungen Frau, die lernt ihr Schicksal anzunehmen, sich damit auseinanderzusetzen und sich trotz schwerer Krankheit immer wieder neu zu motivieren und Ziele zu setzen. Ihr Anliegen ist es, die Menschen aufzurütteln, damit diese sich mit der Situation von Menschen mit Behinderung auseinandersetzen. Sie möchte Menschen mit Behinderung eine Stimme verleihen. Dies ist ihr meines Erachtens außerordentlich gut gelungen. Das Buch ist unbedingt lesenswert, weil es Zustände in unserer Gesellschaft beschreibt, die nicht zu tolerieren sind. Im Übrigen gibt es eine Reportatge mit Langstroff. Sie wurde in ihrem Pflegeheim besucht. Dort erzählt sie ihre Erlebnisse und Motivationsgründe für das genannte Buch. Diese Reportage wurde in der ARD ausgestrahlt. Link zur Sendung: Leben mit Behinderung – Du kannst mehr als Du denkst