Intelligenz: Große Unterschiede und ihre Folgen

Buch: Intelligenz: Große Unterschiede und ihre Folgen
Autor: Elsbeth Stern, Aljoscha Neubauer
Verlag: DVA, München 2013
Seiten: 273
ISBN: 978-3-421-04533-1

Das Werk von Stern und Neubauer beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern der IQ eines Menschen mit seinem beruflichem Erfolg in Verbindung steht.

Sie gehen davon aus, dass der IQ das wichtigste messbare Merkmal ist, mit dem man den beruflichen Erfolg eines Menschen vorhersagen kann.

Da wir laut Stern und Neubauer in einer Wissens- und Informationsgesellschaft leben, ist es von besonderer Bedeutung die Menschen entsprechend ihrer zu erwartenden Leistungsfähigkeit in der Gesellschaft zu fördern. Deswegen plädieren sie dafür, dass nicht mehr als 20 Prozent eines Jahrgangs eine akademische universitäre Ausbildung erhalten dürften. Für alle anderen müssten genug Ausbildungsberufe zur Verfügung stehen.

Sie sprechen sich allerdings auch dafür aus, dass die richtigen Schüler ungeachtet ihres sozialen Hintergrunds gefördert werden müssten. Demzufolge dürften „hochgezüchtete“ Akademikerkinder keinen Anspruch auf einen Studienplatz haben.

Die Auswahl für die akademische Ausbildung sollte erst nach dem 15. Lebensjahr stattfinden. Vorher sollten alle Schüler in einer Art Gesamtschule unterrichtet werden, die individuell auf alle Schüler eingeht und somit zu einem breiten Allgemeinwissen führt. Um das Begabungsniveau von schlechteren Schülern festzustellen und zu prüfen, warum sie hinter dem Leistungsniveau zurückbleiben, sollen IQ-Test eingesetzt werden. Stellt sich dabei heraus, dass die Kinder hinter dem für ihren IQ zu erwarteten Leistungen liegen, sollten ihnen spezielle Hilfen zugestanden werden, die es ihnen ermöglicht, ihr Potential auszuschöpfen.

Den Charaktereigenschaften messen Stern und Neubauer dagegen weniger Bedeutung zu. Natürlich ist es nach ihrer Ansicht möglich, dass man durch Fleiß und Durchhaltevermögen bessere Leistungen erbringen kann, doch sind diese Möglichkeiten nicht unbegrenzt. Deshalb ist es wichtig das Potential der besonders Begabten zu fördern, da nur diese die kognitiven Voraussetzungen mitbringen, um wichtige Führungspositionen in Staat und Wissenschaft zu besetzen.

[b]Kommentar:[/b] Eine Gegenüberstellung der Bücher von Stern/Neugebauer und Tough und eine Einschätzung dazu finden Sie in meinem Blog unter folgendem Artikel „Selektives Schulsystem – Nur die Besten dürfen studieren“